Was müssen Asthmatiker im Winter beachten

Herbst und Winter belasten Asthmatiker stärker

Unabhängig vom Auslöser reagieren die Atemwege immer gleich, die Muskeln der Luftwege verkrampfen, die Schleimhäute schwellen an und es wird eng. Atemnot folgt meistens.

Zu den Auslösern zählen

  • kalte Luft
  • trockene Luft, denn kalte Luft bindet weniger Feuchtigkeit als warme und ist deshalb trockener. Die Schleimhäute können durch die trockene Luft zusätzlich gereizt werden.
  • atmen durch den Mund. Nasenatmung erwärmend und befeuchtend die Atemluft
  • falsche Kleidung
  • Überanstrengung

 

Kalte Luft reizt Haut und Schleimhaut

Auf Kältereiz reagiert die Nase mit stärkerer Durchblutung und vermehrter Schleimbildung. Der Körper hilft sich also selbst und wärmt die eingeatmete kalte Luft vor und befeuchtet sie. So strömt durch die zarten Bronchien vorgewärmte Luft und kann auch in der Lunge keinen Schaden mehr anrichten. Viele Menschen benutzen aber nicht ihre Nase zum Luft holen sondern ihren Mund oder sie reden während sie Sport treiben, dann gelangt die kalte Luft direkt in die unteren Atemwege. In Belastungssituationen wie beim Sport in der Kälte kommen dann Hustenreiz und Atemnot dazu, die sich aber nach Belastungsende wieder zurückbildet.

Der Kältestress kann auch auf die Bronchien schlagen, Viren und Bakterien haben dann besonders leichtes Spiel sich festzusetzen.

 

Was im Winter zu beachten ist

  • Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen (2-3 Liter täglich)
  • Wohn- und Arbeitsräume nicht überheizen (20 Grad sind optimal)
  • Wohn- und Arbeitsräume mehrmals täglich lüften stoßlüften
  • Nasenspülung mit Kochsalzlösung, um die Schleimhaut feucht zu halten
  • bei großer Kälte kann ein Schal oder eine Skimaske vor dem Gesicht hilfreich sein. Skimasken aus Neopren sind evtl. besser, wegen der Feuchtigkeit
  • Regelmäßige und ausreichende Pausen sind ebenfalls wichtig
  • Dosieren Sie Ihr Tempo und verhindern Sie zu schnelle und verstärkte Atmung
  • Betreiben Sie nie Sport um jeden Preis. Verzichten sie bei ungünstiger Witterung oder Erkältung lieber einmal auf übermäßige Bewegung im Freien!

 

Trainieren Sie Ihr Immunsystem so gut wie nur möglich. Das bedeutet regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.

 

Sport im Winter, aber richtig

Wer draußen Sport bei Minusgraden treibt oder sich anders körperlich betätigt, muss einiges beachten und viele fragen sich, ob Aktivitäten in der Kälte überhaupt gesund sind.

Sportler die regelmäßig bei Minustemperaturen trainieren, bekommen häufig Asthma.

Neben Händen, Füssen, Nase und Ohren leidet die Lunge am meisten in der Kälte. Weil die natürlichen Aufwärmmechanismen nicht mehr genügen, gelangt kalte Luft in die Lungen, was einen chronischen, trockenen Reizhusten hervorrufen kann. Besonders betroffen davon sind Skilangläufer, Läufer und Radfahrer

Doch moderate Fitness im Winter tut gut, wenn ein paar Regeln beachtet werden. Wichtig ist richtiges, langsames Aufwärmen, denn insbesondere der Wechsel aus einem warmen Raum zur kalten Außenluft ist ein großer Reiz für die Bronchen. Deshalb heißt es langsam anfangen und gemächlich das Tempo steigern.

Wer einen Schnupfen hat, sollte mit dem Training aussetzen. Liegt ein akuter, fieberhafter Infekt vor, sollte man grundsätzlich auf Training und vor allem auf hohe Belastungen verzichten. Auch sollte nach Abklingen aller Symptome noch mindestens drei Tage gewartet werden. Und dann wieder langsam anfangen. Intensive Belastungen müssen sogar noch ein bis zwei Wochen danach vermieden werden.

Auch die passende Kleidung ist wichtig. Funktionskleidung absorbiert den Schweiß und leitet ihn nach außen, so kann die Haut trocken bleiben. Baumwolle hingegen saugt Feuchtigkeit auf und lässt den Körper schneller auskühlen. Eine dicke Jacke über der Funktionskleidung ist nicht hilfreich, da sich Nässe dann nach innen hin staut. Der Zwiebellook mit mehreren Schichten, bildet kleine Luftpolster, die vor Auskühlung auch gut schützen. Und ziehen sie sich um, denn feuchte Kleidung unterkühlen den Körper.

Tragen Sie eine Mütze, über den Kopf verlieren wir am meisten Wärme. Und Schal vor dem Gesicht oder eine Skimaske schützt die Bronchien vor Auskühlung.

In einer Untersuchung wurden beispielsweise norwegische und schwedische Skilangläufer verglichen. Dabei lag die Asthmahäufigkeit im feuchten und relativ warmen Klima von Norwegen bei 12 Prozent, im kalten und trockenen Schweden hingegen bei 42 Prozent.

Auch für Hobbysportler kann der Wintersport gefährlich werden. Neben Allergien und Infekten sind körperliche Anstrengung und Sport die häufigsten Auslöser für Asthmaanfälle.

Asthmatiker sollten Sport treiben – also auch im Winter, denn moderates Training ist einfach gut, fürs  Immunsystem und fürs Asthma!  Bewegung an der frischen Luft. An Tagen mit klirrender Kälte, Schnee und Sonnenschein werden zudem Glücksstoffe im Gehirn freigesetzt. Das verbessert nicht nur das Allgemeinbefinden, sondern kurbelt auch die körpereigene Abwehr an.

 

Und wenn es wirklich einmal so eisig und kalt ist, dass der Aufenthalt im Freien kaum noch möglich ist, kann man sich auch im Hallenbad sportlich betätigen oder vielleicht sogar einmal die Seele baumeln lassen, Tee trinken und die Winterpracht von drinnen betrachten.

Publiziert in Jahreszeiten, Sport und Buteyko | Tagged , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Kommentare sind geschlossen.